20. März 2018 Diskussion/Vortrag Charakter und Funktion der AfD - Zu einer linken Strategie gegen ihre falschen Antworten

Mit dem Autor und Publizisten Manfred Sohn

Information

Veranstaltungsort

Mondo
Elsa-Brandströmstraße 23
33602 Bielefeld

Zeit

20.03.2018, 20:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Neonazismus / Rassismus

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Die Verunsicherung über Regionalkriege überall in der Welt, über wirtschaftliche Krisen und aktuelle Fluchtbewegungen ist groß. Bei den politischen Erklärungen liegen nationalistische Positionen momentan im Trend. Ein Blick über den nationalen Tellerrand zeigt, dass dies nicht allein ein deutsches Thema ist. In Schweden, Polen, Österreich, in Frankreich oder Italien, überall drückt sich die Ratlosigkeit in steigenden Wählerzahlen für rechte Parteien aus. Nationalistische Positionen und menschenfeindliche Abschottungsvisionen sind aber falsche Antworten auf die gegenwärtige Krise des Kapitalismus, auf Migration und Flucht.

Der Aufstieg der Rechten und Rechtsextremen in Deutschland oder auch im übrigen Europa ist nur zu begreifen, wenn der Charakter der gegenwärtigen Krise des Kapitalismus begriffen wird. Einer marxistischen Analyse und Theorie ist seit Marx nicht unbekannt, dass sich in den weltweiten Krisen und Kriegen deutliche Tendenzen von Zusammenbruch und Selbstzerstörung des Kapitalismus abzeichnen. Es gibt Anzeichen dafür, dass dieser an seiner eigenen Produktivität ersticken wird und auf seine »innere Schranke« stößt.

In seinem Buch " Falsche Feinde. Was tun gegen die AfD? Ein alternativer Ratgeber" untersucht Manfred Sohn Entstehung und Werdegang der AfD. Er wirft einen Blick auf ihre Wählerbasis und auf die bislang hilflosen Gegenstrategien der bürgerlichen Parteien ebenso wie auf die Positionen der Linkspartei und der Grünen. Zur Wiedererlangung einer linken Hegemonie ist für Manfred Sohn eine sachgerechte - für ihn: marxistische - Beurteilung der heutigen Krise ebenso notwendig,  wie die Formulierung einer überzeugenden gesellschaftlichen Alternative. Er ist sich sicher: den Ausweg aus einer drohenden neuen Barbarei kann nur ein neuer linker gesellschaftlicher Großentwurf, ein neuer Sozialismus bilden. Anders als derjenige nach 1917 könne dieser aber nicht in hohem Maße zentralisiert sein. Ausgehend von den heutigen wirtschaftlichen und technologischen Bedingungen müsse er vielmehr dezentrale Formen annehmen und die Macht an demokratisch gewählte Räte in den Betrieben und Kommunen übergeben.  Manfred Sohn sieht Ökonomie, Gesellschaft und Staat vor einem Epochenbruch.

Dr. Manfred Sohn, Politikwissenschaftler und Publizist,
Ehem.-Landesvorsitzender der Partei Die Linke in Niedersachsen

Seine letzten Bücher zum Thema:

  • Der dritte Anlauf: alle Macht den Räten. Köln 2012.
  • Am Epochenbruch. Varianten und Endlichkeit des Kapitalismus. Köln 2014.
  • Falsche Feinde. Was tun gegen die AfD? Ein alternativer Ratgeber, Hamburg 2017.


Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem  Rosa Luxemburg Club Bielefeld.

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