26. November 2018 Diskussion/Vortrag Zimbabwe: Nach Mugabe, nach der Landreform, nach den Wahlen

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Information

Veranstaltungsort

VHS Bielefeld
Ravensberger Park 1
33607 Bielefeld

Zeit

26.11.2018, 19:00 - 21:30 Uhr

Themenbereiche

Südliches Afrika

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Die Bevölkerung Zimbabwes ist in einer verzweifelten wirtschaftlichen und sozialen Lage. Nach Ende des langjährigen Mugabe-Regimes im November 2017 gibt es große Erwartungen an die neue Regierung Mnangagwa, aber auch viel Skepsis und Ablehnung. Ist der neue Präsident doch auch ein Vertreter der bislang herrschenden Partei ZANUPF. Die Gesellschaft ist tief gespalten. Mnangagwa ist angetreten, Zimbabwe aus der internationalen Isolation zu führen, das wirtschaftliche Elend, das finanzielle Chaos und den Staatsbankrott zu beenden und will das Land "open for business" machen.

Die Schüsse der Armee auf Protestierende im Juli 2018 vor Verkündigung des Wahlergebnisses mit 6 Todesopfern warfen jedoch einen schweren Schatten auf den Reform-kurs der Regierung. Die Opposition MDC-Alliance unter Nelson Chamisa akzeptiert bis heute nicht das knappe Ergebnis der Präsidentschaftswahl. Innerhalb der ZANUPF gibt es Widerstand gegen die Regierungspolitik.

Die internationale Community verlangt politische und ökonomische Reformen, bevor sie dem Land Zugang zum internationalen Finanzmarkt gewährt. Und die Bevölkerung braucht schnell dringende Verbesserungen ihrer prekären Lage: Arbeit und Einkommen, Sanierung des Gesundheitswesens, der Infrastruktur und vieles mehr…

Ein zentrales Problem Zimbabwes sind die fehlenden Perspektiven für die junge Generation  Ein großer Teil der jungen Menschen lebt auf dem Land oder kehrte nach vergeblicher Arbeitssuche in der Stadt dorthin zurück. Wie sehen sie ihre Lage dort und in der Landwirtschaft? Was sind ihre Forderungen an die Politik? Mit welchen alten und neuen Machtstrukturen sind sie konfrontiert? – Clement Chipenda erhob interessante Ergebnisse im Rahmen seiner Fallstudie im District Goromonzi nach der "Fast Track" Landreform. Er wird davon und von der aktuellen Lage in Zimbabwe berichten.

Clement Chipenda, geb. 1982 in Zimbabwe, z. Z. Doctoral Research Fellow an der University of South Africa (Promotion in Soziologie). Er arbeitet insbes. zu Folgen der Landreform in Zimbabwe, mit Fokus auf Gender, Sozialstruktur, autoritä¬rem Populismus. 2018 gewann er den Preis der Emancipatory Rural Politics Initiative – Southern Africa, einer globalen Initiative gegen autoritären Populismus, für emanzipatorische Politik in ländlichen Gebieten.


In Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Club Bielefeld und dem Welthaus Bielefeld

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