19. November 2019 Buchvorstellung Grauer Beton, rauer Jargon. Ostdeutschland 30 Jahre nach der Wende.

30 Jahre Antifa in Ostdeutschland. Buchvorstellung mit Christin Jänicke

Information

Veranstaltungsort

Buchhandlung BiBaBuZe
Aachener Str. 1
40223 Düsseldorf

Zeit

19.11.2019, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Parteien- / Bewegungsgeschichte, Neonazismus / Rassismus, 30 Jahre 89/90

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Grauer Beton, rauer Jargon. Ostdeutschland 30 Jahre nach der Wende.

Veranstaltungsreihe: Grauer Beton, Rauer Jargon. Veranstaltungsreihe zu Ostdeutschland 30 Jahre nach der Wende. Zwischen antifaschistischem Abwehrkämpfen und dem Griff der Rechten nach der Macht.

Der Osten scheint aus Sicht vieler Westlinker beinah politisch verloren. Heidenau, Freital, Bautzen, die Liste der Orte, welche stellvertretend für Gewalt Rechter gegen Geflüchtete stehen, ließe sich beinah endlos fortführen. Bei der Europawahl 2019 wurde die AFD in Brandenburg und Sachsen stärkste Kraft. Währenddessen pöbelt der „Hutbürger LKA Maik“ bei einer Pegida- Demonstration in Dresden ein Kamerateam des ZDFs an. Es steht also nicht sonderlich gut in den neuen Bundesländern. Aber dennoch, die meisten Menschen im Osten haben nach wie vor die AFD nicht gewählt.

In Städten wie Leipzig und Dresden kämpfen antifaschistische Initiativen seit Jahren entschlossen gegen den Rechtsruck. Ostdeutsche Gemeinden wie Halle oder Greifswald haben sich unlängst zu sicheren Häfen erklärt und damit zugestimmt, mehr Geflüchtete als im üblichen Aufnahmeverfahren aufzunehmen. Im sächsischen Ostritz lassen die Dorfbewohner*innen die Besucher*innen des neonazistischen Festivals „Schild und Schwert“ kurzerhand auf dem Trockenen sitzen, indem sie den gesamten Biervorrat im Ort aufkaufen. Nach allen politischen Hiobsbotschaften über das Erstarken der Rechten wollen wir mit dieser kleinen Veranstaltungsreihe 30 Jahre nach der Wende einen Blick auf die Antifaschist*innen werfen, welche trotz aller Widrigkeiten den Kampf für eine freie, antifaschistische und emanzipatorische Gesellschaft nicht aufgegeben haben.


Entgegen der Darstellung der politischen Führung war die DDR keineswegs ein antifaschistisches Bollwerk. Rassistische Gewalt und pogromartige Krawalle von rechts waren nichts Ungewöhnliches, wobei eine juristische Verfolgung weitestgehend ausblieb. Diese Taten wurden vom Staat allzu oft als Rowdytum abgetan und entpolitisiert. Linke Punks, die neben Migrant*innen am meisten unter der rechten Gewalt zu leiden hatten, wurden hingegen selbst Opfer staatlicher Repression und wurden kriminalisiert.

Ausgehend von dieser Situation bildete sich ab Mitte der 80er Jahre eine eigenständige antifaschistische Jugendbewegung. Wie kam es dazu und wie ging es nach der Wende weiter? Dieser und anderen Fragen widmet sich das Buch »30 Jahre Antifa in Ostdeutschland«. Vorstellen wird es eine der Autorinnen und Herausgeberinnen, Christin Jänicke, aus Potsdam.

Referentin: Christin Jänicke arbeitet zu den Themen politische Jugend- und Erwachsenenbildung, Extreme Rechte, Antisemitismus und Rassismus sowie zivilgesellschaftlicher und antifaschistischer Interventionen.


In Kooperation mit I Furiosi , Hinterhof - Linkes Zentrum, Düsseldorf und der Buchhandlung BiBaBuze

Standort

Kontakt

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Telefon: 0203 3177392