Nachricht | Krieg / Frieden - International / Transnational - Asien - Westasien - Westasien im Fokus Mehrfrontenkrieg in Rojava

Die Konflikte zwischen den kurdischen Kräften in Rojava und der syrisch-arabischen Akteuren nehmen wieder zu.

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Neben den andauernden Kämpfen mit den Milizen des «IS» und anderen jihadistischen Gruppen wie etwa der Al-Nusra-Front kam es in den vergangenen Wochen auch zu Kämpfen zwischen den Rojava-Milizen und «moderaten» syrisch-arabischen Rebellen um Aleppo und Afrin in Nordwestsyrien und gegen Assad-getreuen Truppen in Qamishlo in Nordostsyrien.

Insbesondere die Kämpfe zwischen den kurdischen Kräften und den Assad-Truppen sind überraschend, weil es in den vergangenen Wochen zu einer gewissen Annäherung zwischen Rojava und dem mit Assad verbündeten Russland gekommen war. Kritische Stimmen sprachen bereits davon, dass damit Rojava sich dem Assad-Regime angenähert hätte. Davon kann nun, nach den Gefechten in Qamishlo mit zahlreichen Opfern auf beiden Seiten, nicht mehr die Rede sein.

Der Konflikt zwischen der kurdischen YPG und den «moderaten» syrisch-arabischen Rebellen ist ebenfalls beunruhigend, weil dadurch deutlich wird, dass die ablehnende Haltung gegenüber Rojava sich nicht auf den islamistisch-jihadistischen Spektrum beschränkt. Die wahllose Bombardierung kurdisch kontrollierter Stadtteile von Aleppo durch «moderate» Rebellen und die öffentliche Zurschaustellung von getöteten «moderaten» Rebellen durch YPG-Kämpfer in Afrin sind Formen der Gewalt, welche die Feindschaft zwischen diesen beiden Lagern weiter vertiefen werden. 

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