Publikation Erinnerungspolitik / Antifaschismus - Deutsche / Europäische Geschichte Schatten der Vergangenheit

Broschüre des historischen Vereins Ar.kod.M zu sowjetischen Kriegsgefangenen und Zivilarbeiter*innen in NRW

Information

2021 ist es 80 Jahre her, dass Nazideutschland die Sowjetunion überfiel und einen Vernichtungskrieg gegen sie führte. Dieser Vernichtungskrieg wurde nicht nur im Osten geführt, sondern er setzte sich im Deutschen Reich fort. Viele sowjetische Bürger*innen kamen ins Ruhrgebiet und ins Rheinland und mussten auf Zechen, in Stahlwerken und Rüstungsbetrieben Zwangsarbeit leisten. Die unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen ebenso wie die rassistische Verfolgung gehörten zum menschenverachtenden Programm der Nazis. Die einheimische Bevölkerung hat mit ihnen gelebt und gearbeitet, das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen und Zivilarbeiter*innen konnte nicht verborgen bleiben. In NRW gibt es kaum eine Gemeinde, auf deren Friedhöfen sich keine Gräber von sowjetischen Bürger*innen befinden. Oft wurden die Menschen anonym begraben, vielfach gibt es bis heute keine persönliche Erinnerung an sie. Dem Wegsehen folgte so das Vergessen.

Der Historische Verein Ar.kod.M führt seit vielen Jahren Recherchen zum Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener und Zivilarbeiter*innen durch, die im Ruhrgebiet, in Westfalen und im Rheinland Zwangsarbeit leisten mussten und hier verstorben sind. Durch diese Recherchen konnten eine sehr große Anzahl von Namen bisher namenloser sowjetischer Kriegsopfer ausfindig gemacht werden. Den Verstorbenen wurde so ihre Identität zurückgeben.

Dieses wenig bekannte Kapitel der Geschichte macht die Broschüre «Schatten der Vergangenheit», die in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, der Bertha-von-Suttner-Stiftung und dem Förderverein Gedenkstätte Steinwache/Internationales Rombergpark-Komitee entstanden ist, sichtbar. Die Autor*innen berichten über ihre Recherchen und Erfahrungen in nordrhein-westfälischen Gemeinden. 

Die Broschüre kann beim Verein in Dortmund abgeholt oder bestellt werden. Weitere Informationen auf der Webseite von Ar.kod.M.