14. April 2025 Seminar Explosive Moderne – Kritische Theorie der Emotionen

Lesekreis «Kritische Theorie» startet am 14. April zum Buch von Eva Illouz

Information

Veranstaltungsort

Bürgerwache am Siegfriedplatz
Rolandstraße 16
33615 Bielefeld

Zeit

14.04.2025, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Gesellschaftstheorie, Kapitalismusanalyse

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Explosive Moderne – Kritische Theorie der Emotionen

Im Lesekreis wollen wir uns mit dem Wirken von Gefühlen im Kapitalismus beschäftigen. In ihrem Buch «Explosive Moderne» analysiert Eva Illouz die kapitalistische Gesellschaft aus der Perspektive der Emotionen. Angst, Enttäuschung und Wut, aber auch Scham oder Liebe sind fest in die sozialen Arrangements der westlichen Moderne eingebaut. Sie sind psychologisch relevant, moralisch bedeutsam und politisch wirksam – und sie rufen Spannungen hervor.

Schon immer haben Gefühle gesellschaftliche Bewegungen mitgeprägt. Solidarität ist eine starke Antriebskraft linker Vereinigungen. Spätestens seit dem Auftauchen der «Wutbürger» wird darüber diskutiert, welche Emotionen rechte Bewegungen wie Pegida antreiben.

In ihrem Buch versucht Eva Illouz (Professorin für Soziologie in Jerusalem und Paris) Antworten zu geben auf die Frage, wie Gefühle in der heutigen Gesellschaft beschaffen sind, wie sie geformt werden und was sie bewirken. Sie fragt danach, auf welche Weise sich die kapitalistische Gesellschaft in unserem Gefühlsleben entfaltet. Denn Emotionen sind nicht privat, sie werden sozial geformt und angeheizt, wie sie andersherum wieder das gesellschaftliche Geschehen beeinflussen.

In neun Kapiteln untersucht die Autorin die «Schlüsselgefühle unserer Zeit»: Hoffnung, Enttäuschung, Neid, Zorn, Furcht, Nostalgie, Scham und Stolz, Eifersucht, Liebe. Sie verbindet dabei soziologische Analysen mit historischen Miniaturen und Lektüren bedeutender Werke der Weltliteratur. Sie beleuchtet die Wirkmechanismen von Emotionen und die Gründe ihrer Macht im Leben der Menschen.

Das Verblassen der Hoffnungen auf ein besseres Leben, die Fragilität der liberalen Demokratie, das Hamsterrad des Kapitalismus und die Konflikte rund um Identität, aber auch Antisemitismus, Rassismus und Misogynie – all das lässt sich besser verstehen, wenn auch das Wirken der Gefühle berücksichtigt wird.

Der Lesekreis

  • trifft sich 14-tägig montags von 19 bis 21 Uhr an folgenden Terminen: 14.04. / 28.04. / 12.05. / 26.05. / 23.06. / 07.07. / 21.07. / 04.08.2025
  • wird moderiert von Klaus Kock (Rosa Luxemburg-Club Bielefeld)
  • diskutiert das Buch abschnittsweise nach individueller Lektüre vor dem jeweiligen Treffen. Theoretische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 15 begrenzt. Wir bitten daher um vorherige Anmeldung per E-Mail: rosalux.bielefeld@t-online.de


Veranstaltung von: Rosa-Luxemburg-Club Bielefeld und Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0203 3177392