26. März 2019 Buchvorstellung »Spartakusaufstand« Der unterschlagene Bericht des Untersuchungsausschusses

Buchvorstellung und Vortrag mit Dr. Jörn Schütrumpf

Information

Veranstaltungsort

Der andere Buchladen
Weyertal 32-34
50937 Köln

Zeit

26.03.2019, 19:30 - 21:30 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Parteien- / Bewegungsgeschichte, Rosa Luxemburg

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»Spartakusaufstand« Der unterschlagene Bericht des Untersuchungsausschusses

»Spartakusaufstand« Der unterschlagene Bericht des Untersuchungsausschusses der verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung über die Januar-Unruhen 1919 in Berlin. Jörn Schütrumpf präsentiert die Ergebnisse seiner aktuellen Forschung zum Januar-Aufstand 1919.

Am 5. Januar 1919 griffen in Berlin revolutionäre Arbeiter zu den Waffen. Das Ganze endete in einem Blutbad an den Revoltierenden. Von Anfang an wurde dieser Aufstand der eine Woche zuvor gebildeten Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD-Spartakusbund) zugeschrieben. In Wirklichkeit war es ein Aufstand des linken Flügels der – in Opposition zur regierenden Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) stehenden – Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD).

Die KPD-Spartakusbund verfügte Anfang Januar 1919 in Berlin etwa über 300 Anhänger; sie war also für derlei Aktionen viel zu schwach. Die USPD hingegen hatte allein in der Reichshauptstadt über 200.000 Anhänger. Trotzdem macht bis heute das Wort vom »Spartakusaufstand« die Runde. Zu einem ganz anderen Ergebnissen kam allerdings ein Untersuchungsausschuss der verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung, des damaligen preußischen Parlaments, über die Januar-Unruhen 1919 in Berlin: Es sei kein Aufstand der KPD, sondern ein Aufstand der Berliner Organisation der USPD gewesen, dem sich die kleine KPD lediglich angeschlossen hatte.

Den Preis für die Niederlage der USPD hatte allerdings die KPD bezahlt, u. a. mit der Ermordung Rosa Luxemburgs, die, wie der Untersuchungsausschuss herausfand, sogar gegen diesen Aufstand war. 
Der Bericht dieses Untersuchungsausschusses wurde nie einem Parlament vorgelegt, er verschwand in den Bibliotheken. Auch in der Forschung weitestgehend unbeachtet, wird dieser Bericht hier erstmals vollständig der Öffentlichkeit bekannt gemacht und seine Geschichte erzählt.

Der Reprint des Untersuchungsberichtes umfasst den amtlichen Bericht, den Niederschriften- und Urkundenband und die Anlage zum Urkundenband, insgesamt 525 Seite.

Dr. Jörn Schütrumpf ist Leiter der Fokusstelle Rosa Luxemburg bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin.

Moderation: Dr. Salvador Oberhaus


In Kooperation mit Der andere Buchladen, Köln

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Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0203 3177392