8. Mai 2019 Diskussion/Vortrag Israel/Palästina: Konflikte-Positionen-Perspektiven

mit Andreas Zumach

Information

Veranstaltungsort

Vortragsaal, Historisches Museum
Ravensberger Park 2
33607 Bielefeld

Zeit

08.05.2019, 19:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Palästina / Jordanien, Westasien im Fokus

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Nach dem Wahlsieg von Benjamin Netanjahu und seiner Ankündigung, die Siedlergebiete auf der Westbank zu annektieren, muss befürchtet werden, dass sich die Konflikte um die Zukunft Israels und Palästinas zuspitzen werden. Vor diesem Hintergrund stellen sich die Fragen nach politischen Lösungen und deren Umsetzung noch dringlicher.

Andreas Zumach wird in seinem Vortrag politische Initiativen, die in den vergangenen und aktuellen Konflikten zwischen Israelis und Palästinensern immer wieder  genannt werden, erläutern. Dazu zählt die Zwei-Staatenlösung, die seit 1947 per UN-Resolution vorgegeben ist, aber bisher ohne Ergebnis geblieben ist und angesichts von ca. 600 0000 Siedlern auf der Westbank und in Ostjerusalem kaum noch realisierbar erscheint.  Deshalb ist nach Ansicht von Zumach gerade die aktuelle Politik der israelischen Regierung die größte Gefahr für eine sichere Existenz Israels. Seine Position begründet er mit  "unserer besonderen Verantwortung als Deutsche für eine sichere und auf Dauer unbedrohte Existenz des Staates Israel“. Diese könne und werde es erst geben, wenn auch das völkerrechtlich verbriefte Recht der Palästinenser auf staatliche Selbstbestimmung anerkannt und umgesetzt sei. Andreas Zumach wird auch Stellung zur 2005 gegründete Boykottbewegung BDS und deren Forderungen nehmen.

Er wird begründen, warum er Boykott und Maßnahmen gegen ganz Israel ablehnt:  "Es trifft die Falschen, weil auch in Israel Menschen sind, die gegen die Politik der Regierung sind." Eindeutig vertritt Andreas Zumach die Position, dass es in der Auseinandersetzung mit der Politik der israelischen Regierung möglich bleiben muss, Kritik zu üben, ohne gleich des Antisemitismus verdächtigt bzw. beschuldigt zu werden. Dass diese Forderung höchst aktuell ist, zeigt Zumach mit Blick zum einen auf Äußerungen der Bundesregierung und deutscher Politiker*innen, zum anderen auf Verbote und Absagen, nicht zuletzt bei der Verleihung des Göttinger Friedenspreises an die "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost".

Andreas Zumach geb. 1958 in Köln, freier Journalist bei der UNO in Genf, Korrespondent für die Berliner "tageszeitung" (taz) und andere Zeitungen, für Rundfunk-und Fernsehanstalten in Deutschland und anderen Ländern, 2009: Auszeichnung mit dem Göttinger Friedenspreis, Buchautor: zuletzt: "Globales Chaos, machtlose UNO - ist die Weltorganisation überflüssig  geworden?", Zürich 2015/16)


In Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Club Bielefeld

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