Zur Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich - bitte per Email an melanie.stitz@rls-nrw.de.
Nach dem Urteil des Supreme Courts steht in vielen Bundesstaaten der USA das Recht auf Schwangerschaftsabbruch zur Diskussion. In Polen wurde das Abtreibungsrecht bereits verschärft. Der Aktivistin Justyna Wydrzyńska drohen nun drei Jahre Haft, weil sie einer ungewollt Schwangeren bei einer Abtreibung half. Auch andernorts demonstrieren sogenannte „Lebensschützer“ auf öffentlichen Plätzen und vor Kliniken. Schon in den 1970er Jahren stritten Feminist:innen unter dem Motto «Mein Bauch gehört mir!». Rund 50 Jahre später, am 17.9.2022, ruft das „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ einmal mehr zum Aktionstag gegen den §218 auf.
Also immer wieder das gleiche von vorn, mal zwei Schritte vor und wieder einer zurück?
Der Feministische Lesekreis lädt zu Streifzügen ein durch Texte von damals und heute, von hierzulande und andernorts. Dabei lesen wir „nah am Text“ (Close Reading) und folgen unserer Neugier von Sitzung zu Sitzung. Gemeinsam können wir z.B. diesen und anderen Fragen nachgehen und diskutieren:
- Seit Jahrhunderten gibt es den Willen und den Versuch, Frauen- bzw. gebärfähige Körper zu kontrollieren. Unterschiedlich waren jedoch die Kontexte, Maßnahmen und Begründungen. Ging es also wirklich stets um dasselbe? Und ist mit dem Verweis auf „das Patriarchat“ schon alles erklärt?
- Wann wurde eigentlich das Projekt „Bevölkerung“ erfunden? Was meint der Begriff Bio-Politik? Wie und wann kam der Fötus als Rechtssubjekt in die Welt? Und was hat das alles miteinander zu tun?
- Worum ging es in der „Gebärstreik-Debatte“, die um 1913 in der deutschen und französischen Arbeiterbewegung geführt wurde?
- Was ist am Konzept „Selbstbestimmung“ problematisch? Welche Kritik üben zum Beispiel Stimmen aus dem globalen Süden daran?
- Braucht es vielmehr „reproduktive Gerechtigkeit“ – ein Konzept, das Schwarze Feminist:innen in den 1990er Jahren in den USA aufgebracht haben? Und was ist damit gemeint?
Texte werden gestellt, alle Geschlechter willlkommen!
Seminarleitung:
Melanie Stitz, Büroleiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, Mitherausgeberin wir frauen-Kalender und Redakteurin der Zeitschrift Wir Frauen - Das feministische Blatt
Anmeldung:
- Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich per Email an melanie.stitz@rls-nrw.de
Barrierefreiheit:
Das zakk ist rollstuhlgerecht ausgebaut, der Seminarraum ist mit dem Rollstuhl erreichbar. An der Treppe im Eingangsbereich gibt es einen Treppenlift, in die erste Etage fährt ein Aufzug. Die Toilette für Rollstuhlfahrer*innen befindet sich im Erdgeschoss neben dem Aufzug.
Kommende Termine:
15. November 2023
Am 13. Dezember treffen wir uns zu Ausklang und Abschied an anderem Ort (wird kurzfristig noch vereinbart).
Veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, ZAKK und Wir Frauen e.V.
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen
E-Mail: post@rls-nrw.de
Telefon: 0203 3177392