3. März 2020 Diskussion/Vortrag Fritz Mende und die Arbeiterbewegung in Mönchengladbach der 1860er Jahre

mit Hans Schürings

Information

Veranstaltungsort

Waldhausen Astoria
Waldhausener Straße 14
41061 Mönchengladbach

Zeit

03.03.2020, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Arbeit / Gewerkschaften

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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nimmt die textilindustrielle Entwicklung im Raum Mönchengladbach enorme Fahrt auf. Industrialisierung und Moderne halten Einzug.
Die neuartige Produktionsweise in den dampfmaschinengesteuerten Fabriken benötigte zahlreiche Arbeiterinnen und Arbeiter. Es entsteht ein Industrieproletariat und damit auch eine erste Arbeiterbewegung in Mönchengladbach. Typisch für die Gladbacher Textilindustrie waren die ungesetzlich langen Arbeitszeiten, der minimale Lohn, der hohe Anteil von Kinder- und Frauenarbeit und lange Zeit eine Gleichgültigkeit der Fabrikanten bezüglich der technischen Ausbildung bzw. Qualifikation der Arbeiterinnen und Arbeiter. Nachdem sich 1863 der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) unter Führung von Ferdinand Lassalle (1825-1864) gegründet hatte, blieb dies auch für Mönchengladbach nicht ohne Folgen.
Auch hier war man mit den herrschenden Arbeitsbedingungen unzufrieden. Dennoch blieb eine große Streikbereitschaft aus verschiedenen auszuführenden Gründen hier gering. Nachhaltig in Erinnerung bleibt eine Versammlung des LADAV in Mönchengladbach am 24. 4. 1869, bei der es zu einem Krawall kam und unter anderem der Führer des LADAV Fritz Mende (1843-1879), trotz seiner Immunität als Reichstagsabgeordneter, mit anderen verhaftet und auch später in Düsseldorf verurteilt wurde.
Grund genug um einmal nachzuforschen, wie es in den 1860er Jahren um die Arbeiterbewegung in Mönchengladbach stand und warum diese nach der Reichsgründung von 1871 so gut wie nicht mehr registriert wurde. Nicht unerhebliche Faktoren waren die Aktivitäten der katholischen Kirche, die Gründung von Arbeiter- und Arbeiterinnenvereinen, die Gründung von „Arbeiterwohl“ (1880) und des „Volksvereins für das katholische Deutschland“ (1890). Hans Schürings von der Geschichtswerkstatt Mönchengladbach gibt Einblicke und diskutiert mit Ihnen über dieses Stück der Arbeitergeschichte.

  • Hans Schürings: Bauzeichner-Lehre, Studium Bauingenieurwesen (Dipl-Ing.), Soziologiestudium an der RWTH Aachen (M.A.), Veröffentlichungen zur Lokalgeschichte von Mönchengladbach und Rheydt; arbeitet im eigenen Ing.-Büro in Mönchengladbach.


Veranstaltung in Kooperation von RLS NRW, Rosa Luxemburg Club Mönchengladbach und die SJD – Die Falken.

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Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0203 3177392