"In unser aller Namen" - Film über die Konflikte im Hambacher Wald

Der Film dokumentiert die Konflikte rund um den Hambacher Forst. Der Wald ist seit Jahren von Umweltaktivist*innen besetzt, um ihn vor der Rodung zu bewahren. Den Umweltaktivist*innen gegenüber stehen die Interessen von RWE und den Angestellten des Braunkohletagebaus, die sich für den Erhalt ihrer Arbeitsstelle einsetzen. Mittendrin die Polizei. "Die Polizistinnen und Polizisten... die tun ihre Pflicht im Namen des Staates. In unser aller Namen tun die diese Aufgabe", so sieht es NRW-Innenminister Herbert Reul.
Die Worte fallen in einer aktuellen Stunde des Landtages NRW. Innenminister Reul spricht damit die Einsätze der Polizei im Hambacher Wald an. Eigentlich sollte sich der Landtag mit dem Antrag “Abholzung des Hambacher Waldes verhindern” befassen. Doch am Tag zuvor erhielt ein Beamter einen Faustschlag ins Gesicht. Die Folge: Die Aktivist*innen werden als eingeflogene "Krawalltouristen" (Reul) oder gar Terroristen bezeichnet. Sind Waldschützer*innen gewaltbereite Extremist*innen? Wie erleben sie diese Situation? Wer sind “die Aktivist*innen”? Welche Gruppen sind am Konflikt beteiligt und was sind ihre jeweiligen Strategien? Was ist wann legitim?

Der Dokumentarfilm geht diesen Fragen nach, zeigt die unterschiedlichen Akteur*innen im Konflikt um Klimaschutz, Braunkohle und den Hambacher Wald. Es ist ein Kampf mit den unterschiedlichsten Mitteln, die jeweils für das angestrebte Ziel eingesetzt werden: Gerichtsprozesse und Barrikadenbau, immer größer werdende Demonstrationen und ziviler Ungehorsam, aber auch Fake News und Behinderung der Medien, hochgerüstete Polizei, die teilweise extrem hart durchgreifen. In diesem Film ist die Kamera beobachtend bei diversen Aktionen und Konflikten dabei und legt so die Strategien der verschiedenen beteiligten Gruppen offen.
Antje Grothus wird vor der Filmvorführung einen Einstieg in aktuelle Debatten der Klimapolitik geben. Im Anschluss können Fragen an die Filmemacher*innen gestellt werden.

• Ein Film von Tom Meffert und Dagmar Diebels, der im November 2019 Premiere hatte. Weiterer Infos: https://in-unser-aller-namen.de/.
• Antje Grothus, Jahrgang 1964, ist bürgerschaftlich und klimabewegt als Netzwerkerin im Rheinischen Revier aktiv und arbeitet in verschiedenen Bündnissen und Initiativen mit. Die Mutter dreier Töchter lebt mit ihrer Familie in Buir, unmittelbar am Braunkohle-Tagebau Hambach und dem Hambacher Wald. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde sie im Rahmen der Weltklimaverhandlungen in Bonn 2017 von CARE als „Klimaheldin“ ausgezeichnet. Von Juni 2018 bis Februar 2019 war sie Mitglied der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung.

Veranstaltung in Kooperation von RLS NRW, Rosa Luxemburg Club Mönchengladbach, Volkshochschule Mönchengladbach, BUND Kreisgruppe Mönchengladbach und Bürger-Aktion Umweltschutz Mönchengladbach e.V. (BAUM)