21. Oktober 2019 Diskussion/Vortrag Grauer Beton, rauer Jargon. Ostdeutschland 30 Jahre nach der Wende.

1989. Nennen wir es Revolution?!

Information

Veranstaltungsort

ZAKK - Zentrum für Aktion, Kultur
Fichtenstr. 40
40233 Düsseldorf

Zeit

21.10.2019, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Parteien- / Bewegungsgeschichte, Demokratischer Sozialismus, 30 Jahre 89/90

Zugeordnete Dateien

Grauer Beton, rauer Jargon. Ostdeutschland 30 Jahre nach der Wende.

Veranstaltungsreihe: Grauer Beton, Rauer Jargon. Veranstaltungsreihe zu Ostdeutschland 30 Jahre nach der Wende. Zwischen antifaschistischem Abwehrkämpfen und dem Griff der Rechten nach der Macht.

Der Osten scheint aus Sicht vieler Westlinker beinah politisch verloren. Heidenau, Freital, Bautzen, die Liste der Orte, welche stellvertretend für Gewalt Rechter gegen Geflüchtete stehen, ließe sich beinah endlos fortführen. Bei der Europawahl 2019 wurde die AFD in Brandenburg und Sachsen stärkste Kraft. Währenddessen pöbelt der „Hutbürger LKA Maik“ bei einer Pegida- Demonstration in Dresden ein Kamerateam des ZDFs an. Es steht also nicht sonderlich gut in den neuen Bundesländern. Aber dennoch, die meisten Menschen im Osten haben nach wie vor die AFD nicht gewählt.

In Städten wie Leipzig und Dresden kämpfen antifaschistische Initiativen seit Jahren entschlossen gegen den Rechtsruck. Ostdeutsche Gemeinden wie Halle oder Greifswald haben sich unlängst zu sicheren Häfen erklärt und damit zugestimmt, mehr Geflüchtete als im üblichen Aufnahmeverfahren aufzunehmen. Im sächsischen Ostritz lassen die Dorfbewohner*innen die Besucher*innen des neonazistischen Festivals „Schild und Schwert“ kurzerhand auf dem Trockenen sitzen, indem sie den gesamten Biervorrat im Ort aufkaufen. Nach allen politischen Hiobsbotschaften über das Erstarken der Rechten wollen wir mit dieser kleinen Veranstaltungsreihe 30 Jahre nach der Wende einen Blick auf die Antifaschist*innen werfen, welche trotz aller Widrigkeiten den Kampf für eine freie, antifaschistische und emanzipatorische Gesellschaft nicht aufgegeben haben.


30 Jahre 1989. Die Mauer ist länger weg als sie stand, und trotzdem sind noch immer zahlreiche Geschichten aus der DDR und dem Osten unerzählt geblieben. So auch die des kurzen Herbstes der Utopie. Eine revolutionäre Situation, in der Bürgerinnen und Bürger für „ein offenes Land mit freien Menschen“ und eine Vision eines demokratischen Sozialismus auf die Straße gingen. Räte und Basisvereinigungen wurden gegründet, Häuser besetzt und Betriebe bestreikt – für ein paar Monate war alles möglich. Die DDR war das freieste Land der Welt. Die Macht lag auf der Straße und konnte doch nicht ergriffen werden. Wie kam es zu dieser revolutionären Situation? Was war die Rolle der linken Opposition in diesen Kämpfen, was der Charakter der Revolte? Wann und wie schlug der emanzipatorische Aufbruch um in eine Angliederung an die bundesdeutschen Gegebenheiten? Was blieb, was ging verloren?

Referentin: Dr. Renate Hürtgen. Die Berliner Historikerin und Bürgerrechtlerin engagierte sich in der DDR-Opposition.


In Kooperation mit I Furiosi , Hinterhof - Linkes Zentrum, Düsseldorf und der Buchhandlung BiBaBuze

Standort

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Telefon: 0203 3177392