Lustvoll subversiv: „Hinterwald“ ist ein Krimi nach wahren Begebenheiten, die geradezu ein Muster für die Auseinandersetzung mit Nazi-Kriegsverbrechen in der alten Bundesrepublik darstellen. Die Marktgemeinde „Hinterwald“ gibt es wirklich, wenn auch unter anderem Namen. Hier hat das Schweigekartell der Ewiggestrigen noch lange das Sagen: die Gebirgsjäger aus der nahegelegenen Gebirgsjägerkaserne, die alten, die sich im Zweiten Weltkrieg, besonders in Griechenland, schuldig gemacht haben, wie die jungen, die gesinnungsmäßig in falsch verstandenem Korpsgeist in ihre Fußstapfen treten. Das Dorf hält dicht, profitiert es doch als Touristenzentrum vom schönen Schein, der nicht getrübt werden darf.
Eines Tages, zur jährlichen Totenfeier für die Gefallenen der Gebirgsjäger, ist es mit der Ruhe vorbei: Ausgerechnet aus dem fernen Nordrhein-Westfalen angereiste Antifaschisten mischen die Feier auf, Polizei schreitet ein. Als einer der Aktivisten ermordet wird, wittert eine ambitionierte Lokaljournalistin ihre Chance auf eine handfeste Story, ermittelt hinter der idyllischen Fassade und bringt sich selbst, wie es sich für einen Krimi gehört, in tödliche Gefahr.
Hinter dem listigen Pseudonym Lissbeth Lutter verbirgt sich eine ganze Gruppe von Menschen, die den Namen Luther Blissett, Medienphantom aus Italien mit einer schillernden Vergangenheit, leicht verfremdet für ihr Werk übernommen haben. Sie hatten Schwierigkeiten, einen Verlag zu finden – es war zu heikel, ein Buch herauszubringen, in dem die Bevölkerung eines bayrischen Touristenzentrums ziemlich schlecht wegkommt. Die wahre Geschichte, die Fiktion und das Schicksal des Buches selbst fallen in eins. Nur weiter nördlich fand sich dann doch noch ein Verlag…
Online-Lesung mit anschließendem Gespräch:
Es liest Olaf Reitz, Wuppertal (https://soundcloud.com/user-50550016).
Es erzählen Leute vom AK Angreifbare Traditionspflege.
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