Die Pariser Kommune genießt den Ruf, ein Aufbruchsmoment der demokratischen Frauenbewegung gewesen zu sein. Richtig ist, dass viele Frauen während der Kommune sehr aktiv waren, sie gründeten Vereine und Clubs, pflegten Verwundete auf den Schlachtfeldern, kämpften auf den Barrikaden. Dass die Frauen dort eine so prominente Rolle spielten, liegt jedoch vor allem am Engagement und am Aktivismus der Frauen selbst, die die Dinge in die Hand nahmen.
Von Seiten der rein männlich besetzten Kommuneregierung hingegen waren Frauen ausschließlich als Ehefrauen und Witwen im Blick. Ihre Veröffentlichungen sangen durchgehend das Lied vom Wert der Familie als Keimzelle der Gesellschaft, mit einer treusorgenden Ehefrau und Mutter im Zentrum.
Im Rahmen der digitalen Veranstaltungsreihe «150 Jahre Pariser Kommune. Geschichte und Aktualität» erläuterte die Publizistin und Politologin Dr. Antje Schrupp in ihrem Vortrag am 31. März 2021, wie das Geschlechterverhältnis in der Pariser Kommune zu bewerten ist.
Vortrag von Dr. Antje Schrupp: ,,Die Kommunardinnen von Paris"
Gemeinsame Veranstaltungsreihe der Rosa-Luxemburg-Stiftungen in Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.