Ist man Rassist*in, wenn man Kinder „Indianer“ spielen lässt oder Rasta-Locken trägt? Darf eine weiße Übersetzerin die Texte einer Schwarzen Autorin übertragen? Stellt Identitätspolitik den universellen Anspruch von Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit in Frage? Oder geht es einigen Kritiker:innen eher darum, den Kampf um gleiche Rechte, gegen Rassismus und Sexismus zu diskreditieren?
Von den Feuilletons bis zu den sozialen Medien sorgen die „Auswüchse linker Identitätspolitik“ aktuell für Aufregung und mitunter scharfer Kritik: Sie sei spalterisch, akademisch-elitär und verstelle den Blick für „echte Probleme“...
„Das ist in Anbetracht des Erstarkens autoritärer Kräfte fatal, liegt doch im identitätspolitischen Erbe das Potenzial für einen rebellischen Universalismus, der auch für eine neue Klassenpolitik unverzichtbar ist“, so die Soziologin Silke van Dyk.
In ihrem Vortrag am 20. April 2021 setzte sich Dr. Silke van Dyk, Professorin für Politische Soziologie und Direktorin des Instituts für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, genauer mit der Kritik an der Identitätspolitik auseinander.
Identitätspolitik und ihre Kritiker*innen. Für einen rebellischen Universalismus
Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Gesprächskreises Sülz-Klettenberg (Köln), in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.