Publikation Erinnerungspolitik / Antifaschismus - Rassismus / Neonazismus „Ich möchte, dass man meinen Vater niemals vergisst!“

Interview mit Gamze Kubaşık, Tochter von Mehmet Kubaşık, der 2006 vom rechtsterroristischen NSU ermordet wurde

Information

Die rechtsextremistische Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) verübte drei Sprengstoffanschläge (Nürnberg 1999, Köln 2001 und 2004) und ermordete zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen. Am 10. Juli 2018 ist das Urteil im NSU-Prozess am Oberlandesgericht München gefallen. Die Angeklagte Beate Zschäpe wurde des zehnfachen Mordes für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt. Vier Mitangeklagte wurden zu Haftstrafen verurteilt.

Trotzdem sind noch viele Fragen offen. Angehörige der Opfer kritisieren die fehlende Aufklärung und Aufarbeitung der rassistischen Dimension der NSU-Morde.

Gamze Kubaşık ist die Tochter von Mehmet Kubaşık, der am 4. April 2006 vom rechtsterroristischen NSU in Dortmund erschossen wurde. Ali Şirin, der im «Bündnis Tag der Solidarität / Kein Schlussstrich Dortmund» aktiv ist, sprach mit ihr über ihren Vater, die offenen Fragen und Erinnerungspolitik. Daraus ist eine mehrteilige Audio-Reihe entstanden, veröffentlicht bei Radio Nordpol.

Podcast: „Ich möchte, dass man meinen Vater niemals vergisst!“

Teil 1

Im Gespräch mit Ali Şirin erzählt Gamze Kubaşık u.a. von ihrem Vater, die Beziehung zu Dortmund und die erste Zeit nach der Ermordung ihres Vaters.

Interview hören (Link zu Mixcloud von Radio Nordpol)

Teil 2

Gamze Kubaşık spricht u.a. über den Tag der Selbstenttarnung, die Hoffnung auf den Münchener Prozess und die Forderung nach Aufklärung.

Interview hören (Link zu Mixcloud von Radio Nordpol)

Das «Bündnis Tag der Solidarität / Kein Schlussstrich Dortmund» setzt sich in Solidarität mit den Angehörigen der Mordopfer und allen Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt dafür ein, dass das Gedenken aufrecht erhalten wird und dabei vor allem die Perspektive der Betroffenen im Vordergrund stehen.

Der Podcast ist in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW entstanden.