Bereits im Vorfeld der ersten Frauenbewegung herrschte Uneinigkeit über das Vorgehen, um eine Gleichheit zwischen den Geschlechtern zu erwirken. Die Uneinigkeit zwischen verschiedenen Strömungen und Ansätzen bestehen bis heute in Debatten um Gleichheit und Differenz, Anerkennung und Umverteilung, Reform oder Revolution, sowie der Rolle des Staates.
Die gesellschaftlichen Verhältnisse erscheinen dabei widersprüchlich: Frauen und queere Personen erreichen in bestimmten Teilen des gesellschaftlichen Lebens immer größere Erfolge und stärkere Anerkennung, gleichzeitig nimmt die Gewalt gegen sie zu. Genauer betrachtet wird klar, dass dieser scheinbare Widerspruch eine Konsequenz der kapitalistisch-patriarchalen Dynamik darstellt.
Die Referentinnen werden in Vorträgen und Podiumsdiskussion der Frage nachgehen, wie sich die feministische Bewegung in diesen Spannungsverhältnissen ausrichten kann, um Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und eine universelle Befreiung erreichbar zu machen.
PROGRAMM
Freitag
◾ 18 Uhr Eröffnung
◾ 19 Uhr Vortrag Koschka Linkerhand: Was hat Feminismus mit Revolution zu tun?
Die Geschlechterverhältnisse sind fester Bestandteil des kapitalistischen Patriarchats, in dem wir leben. Die Lebensbedingungen von Männern, Frauen und allen, die dazwischen sind, sind eng verknüpft mit ihrer jeweiligen Stellung in der kapitalistischen Produktionsweise und der dafür notwendigen Reproduktion des Lebens und der Arbeitskraft. Dennoch klaffen die gelebten Realitäten von Frauen und Queers, global betrachtet, weit auseinander, und ebenso die Formen und Vorstellungen von feministischen Kämpfen. Zumindest wenn man im deutschsprachigen Feminismus um sich schaut, scheint eine gemeinsame große Anstrengung, die dem kapitalistischen Patriarchat gefährlich werden könnte, in weiter Ferne zu liegen. Wie lassen sich feministische Kämpfe – etwa um das Recht auf Abtreibung, gegen Bildungsbenachteiligung und für eine geschlechtergerechte Sprache – mit revolutionären Erwägungen verknüpfen?
◾ ab 21 Uhr Kneipe im AZ Aachen
Samstag
◾ 10 Uhr Eröffnung
◾ 11 Uhr Vortrag Bettina Fellmann:
Sagen, was ist – Kritische Theorie und radikaler Feminismus
◾ 13 Uhr Vortrag Katharina Lux:
Kritik und Konflikt – Debatten um Erfahrung in der autonomen Frauenbewegung der 1970er und 1980er Jahre im Spiegel der Zeitschrift «Die Schwarze Botin»
◾ 15 Uhr Vortrag Karina Korecky:
Der poststrukturalistische Feminismus und das brüchige Subjekt – Kritik und Verteidigung der Theorie Judith Butlers
◾ 17 Uhr Vortrag Lisa Yashodhara Haller und Friederike Beier:
Staat, Kapital und Geschlecht: Grundlage der materialistischen und queerfeministischen Staatstheorie
◾ 19 Uhr Podiumsdiskussion
◾ ab 21 Uhr Kneipe im AZ Aachen
- Bei Fragen schreibt gerne eine Mail an: diskursiv-aachen[at]riseup.net
Veranstaltet von Diskursiv Aachen, Verein für freie Bildung und Kultur Aachen, DGB Jugend NRW, AStA/StuPa Katho Aachen, AK Politik Katho Aachen, Aachener Bündnis für ein Ende der Gewalt, Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW
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