1975 starb Europas letzter faschistischer Diktator: Francisco Franco. Sein Tod machte in Spanien den Weg frei für eine aufbegehrende Jugend, die vieles nachzuholen hatte. Aber auch die exilierten Kämpfer*innen aus dem Spanischen Bürgerkrieg kehrten zurück. In dieser Phase der sogenannten Transición, dem Übergang von der Diktatur zur bürgerlichen Demokratie, schien alles möglich – selbst der Traum, die Revolution von 1936 zu beenden.
Der Film legt den Fokus auf Francos erbittertsten Gegner*innen: die Anarchist*innen und Syndikalist*innen. Ihre Organisation, die Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajo (CNT), bis zum Sieg Francos ein entscheidender Faktor in der spanischen Gesellschaft, erlebte eine Renaissance. In nur zwei Jahren wurde aus einer klandestinen Untergrund-Organisation wieder eine Massenbewegung. Sie organisierte Versammlungen mit hunderttausenden Teilnehmer*innen, Libertäre Tage, Streiks und Widerstand gegen den neuen liberalen Kapitalismus. Schnell zerrieb sich dieser Aufbruch allerdings nicht nur in internen Konflikten, sondern wurde auch massiv durch geheimdienstliche Interventionen sabotiert. »El Entusiasmo« ist auch die Geschichte einer Niederlage.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW zeigt den Film im Rahmen der NRW-weiten Filmreihe „Ihr Kampf ist unser Kampf“ zu den sozialen Kämpfen und Streiks der 70-iger Jahre in Europa in Kooperation mit Offstream Wuppertal, dem Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal und der FAU Bergisches Land.
- Eintritt kostenfrei; Anmeldung erforderlich: https://www.wuppertal-live.de/?451383
EL ENTUSIASMO
Ein Dokumentarfilm von Luis E. Herrero, Spanien 2018 (Kinostart Dtl. 2022), 80 min., Spanisch/Katalanisch mit deutschen Untertiteln, FSK 12
Film-Trailer
Filmwebseite
Pressestimmen
Der ebenso temporeich wie gekonnt geschnittene Film montiert parallel und immer wieder in Großereignissen kulminierend die Generation der anarchistischen Großväter und -mütter, die 40 Jahre lang in der Francodiktatur überlebt hatten, und eine junge Generation, die sich selbst und die Gesellschaft von jeder Unterdrückung und Norm befreien wollten. express
In einer ausgewogenen Mischung aus Archivaufnahmen, Zeitzeug*innen und Einordnungen durch einschlägig-forschende Historiker*innen wie Joe Zambrana, Pablo Carmona oder Dolors Marín gelingt es dem 1976 geborenen Regisseur Luis E. Herrero mit seinem Debüt ein lebendiges Bild von jener Zeit zu zeichnen. contraste
Herrero hat eine rasante, sehr sehenswerte, eine linke Filmgeschichte dieser Zeit gedreht. Links bewegt
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen
E-Mail: post@rls-nrw.de
Telefon: 0203 3177392