2023 jähren sich die spontanen Streiks von über 275.000 Arbeiter*innen in 335 Betrieben zum 50. Mal. Sie kämpften u.a. gegen die hohe Inflation, für gleiche Löhne, gegen Arbeitshetze, gegen miese Arbeitsbedingungen und rassistische Zumutungen. Die Streiks z.B. bei Pierburg, Mannesmann, Opel, Küppersbusch, HuF, Hoesch und Ford haben die Arbeiter*innenbewegung in Deutschland, die Gewerkschaften, die Gesellschaft und nicht zuletzt die Streikenden selbst verändert.
Am 22. August 1973 traten auch bei Opel Bochum etwa 19.000 Arbeiter*innen für 300 Mark mehr für sechs Tage in den Streik. An diesen (verloren gegangenen) Streik und an die wunderbar breite Solidaritätskampagne für die entlassenen und gemaßregelten Arbeiter möchten wir zusammen mit Zeitzeug*innen an diesem Abend erinnern.
Im Anschluss an den Film sprechen wir dazu mit Zeitzeug*innen aus der Gruppe Oppositioneller Gewerkschafter (GoG) bei Opel in Bochum und dem Opel-Solidaritätskomitee Bochum, u.a. mit Wolfgang Schaumberg (GOG).
Zum Film:
«Luft zum Atmen - 40 Jahre Opposition bei Opel in Bochum»
D 2019, 70 min., Regie: Johanna Schellhagen/labournet.tv
Die Dokumentation erzählt die Geschichte der 1972 im Opel-Werk Bochum gegründeten „Gruppe oppositioneller Gewerkschafter“(GoG). Die GoG existierte über 40 Jahre und hat mit ihrer radikalen Betriebsarbeit den Widerstandsgeist in der Bochumer Belegschaft befeuert. Im großen "wilden Streik" im Oktober 2004 besetzte die Belegschaft sechs Tage lang das Opel-Werk und legte die Produktion in ganz Europa lahm. Ein Portrait von Kollegen, die sich Gehör verschafften. Ihre Praxis einer unbeirrten Betriebspolitik von unten zeigt, dass Widerstand möglich ist. Auch heute. Auch in Großbetrieben.
Trailer
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW im Rahmen der Reihe „Ihr Kampf ist unser Kampf – Streik 1973 bis 2023 und darüber hinaus“
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