9. Februar 2020 Film »Brennende Ruhr« Aus der Reihe: 100 Jahre »Märzaufstand«

Filmvorführung und Diskussion mit Roman Reisch

Information

Veranstaltungsort

Linksr(a)um!
Friedrich-Ebert-Straße 46
46535 Dinslaken

Zeit

09.02.2020, 12:00 - 15:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Parteien- / Bewegungsgeschichte

Zugeordnete Dateien

100 Jahre »Märzaufstand«. Kapp-Putsch oder Zweite Revolution?

Eine Veranstaltungsreihe der Rosa-Luxemburtg-Stiftung NRW in Kooperation mit den Fraktionen DIE LINKE im Stadtrat Dinslaken und im Kreistag Wesel.

Im Frühjahr 1920 rettete die Arbeiterbewegung die parlamentarische Demokratie, die jene im Jahr zuvor überhaupt erst erstritten hatten. Der Kapp-Lüttwitz-Putsch am 13. März 1920 war ein nach 100 Stunden gescheiterter konterrevolutionärer Putschversuch gegen die nach der Novemberrevolution 1918 geschaffene parlamentarisch verfasste demokratische Republik von Weimar. Den Kreis der Verschwörer aus der Reichswehr um Wolfgang Kapp und Erich Ludendorff führte General Walther von Lüttwitz.

Ziel der Putschisten war die Beseitigung der Republik und die Errichtung einer Quasi-Militärdiktatur unter Führung von Wolfgang Kapp als Reichskanzler. Getragen wurde der Putsch von ehemaligen und aktiven Reichswehrsoldaten und Freikorpsangehörige insbesondere aus den Reihen der Marinebrigade Erhardt. Die mangelnde Unterstützung der Putschisten in der Reichswehr, besonders aber der von Gewerkschaften und SPD ausgerufene Generalstreik der Arbeiter*innen und Angestellten sowie die Weigerung weiter Teile der Ministerialbürokratie, der Putsch-Regierung zu folgen, führte zur Aufgabe der Umstürzler am 17. März.

Besonders stark war die Streikbewegung im Industrierevier zwischen Rhein und Ruhr. Zur Abwehr putschender Freikorps entwickelte sich aus regionalen Arbeiterwehren ab dem 15. März die Rote Ruhrarmee. Überall im Ruhrgebiet bildeten sich zudem politisch unterschiedlich positionierte Arbeiter – und Vollzugsräte, die (Selbst-)Verwaltungsaufgaben übernahmen. Nach der Niederschlagung des Kapp-Putsches erwuchs aus ihren Reihen der Versuch, die 1918/19 verhinderte soziale Revolution doch noch zu erkämpfen. Zur Niederschlagung der Roten Armee setze die wieder nach Berlin zurückgekehrte Reichsregierung auch Truppen ein, die sich zuvor am Putsch beteiligten.

Wie sind die Ereignisse von damals heute erinnerungspolitisch einzuordnen? Welche Bedeutung hat(te) die umkämpfte Erinnerung für die Sinnstiftung und Identitätsbildung in den verschiedenen Strömungen der Arbeiterbewegung? Von diesen und anderen Fragen wollen wir uns im Rahmen der Veranstaltungsreihe leiten lassen.


Programm

  • Film: »Brennende Ruhr« (1969), Regie und Drehbuch: Hans-Erich Korbschmitt
  • Einführung und Diskussion mit Roman Reisch

 

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0203 3177392