Das Theaterstück «Monolog mit meinem ‹asozialen› Großvater» handelt von der vergessenen Opfergruppe der sogenannten «Asozialen» während der NS-Zeit. Als «asozial» galten den Nationalsozialisten diejenigen, die durch ihre Lebensführung vermeintlich dem «Volkskörper» schadeten. Gemeint waren damit meist: Menschen aus der «Unterschicht». Arme, Obdachlose, Suchtkranke, Prostituierte, Arbeitslose.
Erst 2020 wurden auch die «Asozialen» vom Bundestag offiziell als Opfer der NS-Diktatur anerkannt. Persönliche Zeugnisse gibt es von ihnen kaum und das Erinnern an sie kann herausfordernd sein: dem saufenden Großonkel gedenken, der mitunter gewalttätig wurde? Der obdachlosen Großmutter, die sich prostituierte?
In einem sehr persönlichen Erzähltheater spricht der Theatermacher und Pädagoge Harald Hahn in einfühlsamen Monologen mit seinem verstorbenen Großvater Anton Knödler, der als sogenannter «asozialer» Häftling in Buchenwald inhaftiert war. Er spricht über das Familiengeheimnis, die Scham und die Zeit in Buchenwald. Ausgehend von den Monologen schlüpft Harald Hahn in die Rolle eines SS Mannes und verwandelt sich zurück in das Kind, das er einst war. Ein schwäbischer Hausmeister kommentiert das Geschehen und schafft so die Verbindung zwischen Geschichte, Schauspieler und vermeintlich unbeteiligten Zuschauer*innen.
Denn die aufgeworfenen Fragen verweigern sich dem rein passiven Konsum – sie wollen und sollen alle Anwesenden mit einbeziehen.
Das Stück dauert etwa 60 Minuten und schließt mit einem anschließenden Publikumsgespräch ab.
Mehr Infos zum Theaterprojekt: http://asozialer-grossvater.de
- Der Zugang ist barrierefrei
- Einlass: 18:30 Uhr / Beginn: 19:00 Uhr
- Eintritt: 8,00 € / 5,00 € (erm.)
- Kartenvorbestellung unter: kultur@bi-buergerwache.de
Eine Veranstaltung der Bürgerinitiative Bürgerwache e.V. in Kooperation mit dem Rosa Luxemburg Club Bielefeld und der Rosa Luxemburg Stiftung NRW e.V.
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