23. Februar 2020 Diskussion/Vortrag Ausstellungseröffnung: 100 Jahre »Märzaufstand«

mit Volker Gwers. Aus der Reihe: 100 Jahre »Märzaufstand«

Information

Veranstaltungsort

Linksr(a)um!
Friedrich-Ebert-Straße 46
46535 Dinslaken

Zeit

23.02.2020, 13:00 - 15:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Parteien- / Bewegungsgeschichte

Zugeordnete Dateien

Eröffnungsmatinee zur Ausstellung "100 Jahre Märzaufstand". Mit einem Einführungsvortrag von Volker Gwers (Historiker, Bochum).

  • Die Ausstellung ist in der Zeit vom 24. Februar bis zum 6. März täglich zwischen 10 Uhr und 17:30 Uhr zu besuchen.


Die Reihe:

100 Jahre »Märzaufstand«. Kapp-Putsch oder Zweite Revolution?

Eine Veranstaltungsreihe der Rosa-Luxemburtg-Stiftung NRW in Kooperation mit den Fraktionen DIE LINKE im Stadtrat Dinslaken und im Kreistag Wesel.

Im Frühjahr 1920 rettete die Arbeiterbewegung die parlamentarische Demokratie, die jene im Jahr zuvor überhaupt erst erstritten hatten. Der Kapp-Lüttwitz-Putsch am 13. März 1920 war ein nach 100 Stunden gescheiterter konterrevolutionärer Putschversuch gegen die nach der Novemberrevolution 1918 geschaffene parlamentarisch verfasste demokratische Republik von Weimar. Den Kreis der Verschwörer aus der Reichswehr um Wolfgang Kapp und Erich Ludendorff führte General Walther von Lüttwitz.

Ziel der Putschisten war die Beseitigung der Republik und die Errichtung einer Quasi-Militärdiktatur unter Führung von Wolfgang Kapp als Reichskanzler. Getragen wurde der Putsch von ehemaligen und aktiven Reichswehrsoldaten und Freikorpsangehörige insbesondere aus den Reihen der Marinebrigade Erhardt. Die mangelnde Unterstützung der Putschisten in der Reichswehr, besonders aber der von Gewerkschaften und SPD ausgerufene Generalstreik der Arbeiter*innen und Angestellten sowie die Weigerung weiter Teile der Ministerialbürokratie, der Putsch-Regierung zu folgen, führte zur Aufgabe der Umstürzler am 17. März.

Besonders stark war die Streikbewegung im Industrierevier zwischen Rhein und Ruhr. Zur Abwehr putschender Freikorps entwickelte sich aus regionalen Arbeiterwehren ab dem 15. März die Rote Ruhrarmee. Überall im Ruhrgebiet bildeten sich zudem politisch unterschiedlich positionierte Arbeiter – und Vollzugsräte, die (Selbst-)Verwaltungsaufgaben übernahmen. Nach der Niederschlagung des Kapp-Putsches erwuchs aus ihren Reihen der Versuch, die 1918/19 verhinderte soziale Revolution doch noch zu erkämpfen. Zur Niederschlagung der Roten Armee setze die wieder nach Berlin zurückgekehrte Reichsregierung auch Truppen ein, die sich zuvor am Putsch beteiligten.

Wie sind die Ereignisse von damals heute erinnerungspolitisch einzuordnen? Welche Bedeutung hat(te) die umkämpfte Erinnerung für die Sinnstiftung und Identitätsbildung in den verschiedenen Strömungen der Arbeiterbewegung? Von diesen und anderen Fragen wollen wir uns im Rahmen der Veranstaltungsreihe leiten lassen.

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Telefon: 0203 3177392