Dort wo etliche türkische Arbeiter 1973 in den Streik traten, recherchierte einige Jahre zuvor auch Reiner Werner Fassbinder für eine TV-Familienserie: In den Werkshallen von Ford.
«Acht Stunden sind kein Tag» war der erste Versuch, die Alltagsrealitäten von Arbeiter*innen in das Format der TV-Familienserie zu überführen. Doch von dem späteren Aufruhr der migrantischen Arbeiter findet sich darin keinerlei Spur. Vielmehr sind die ausländischen Kollegen in der Serie nicht selten bloß Stichwortgeber für Parolen des Arbeitskampfs.
Diesen Umstand nehmen wir zum Anlass, uns die WDR-Produktion näher anzusehen. 1972, zur Erstausstrahlung, war die Serie bei Kritiker*innen wie Publikum umstritten, erfreute sich dennoch sehr hoher Zuschauer*innenzahlen und wurde nach der 5. Folge überraschend abgesetzt. Der WDR hatte die Produktion drei weiterer Folgen gestoppt.
In dem zweitägigen Workshop werden wir alle Folgen gemeinsam sichten, um in Diskussionen, im Vergleich zu anderen Filmen und in der Begegnung mit zeitgenössischen Kritiken aus der Gegenwart heraus zu fragen: Was kann ein 50 Jahre altes Fernsehformat uns heute noch über Arbeitsverhältnisse und Klassenkampf erzählen? Was war damals progressiv und wessen Realitäten wurden dennoch ausgespart?
- Begleitung: Alejandro Bachmann
- Workshop-Zeiten: am 26.01.2024 von 13:30–20:30 Uhr & am 27.01.2024 von 10:30–21:30 Uhr
- Kosten: 25 Euro Teilnahme-Beitrag
Wir bitten um Anmeldung
Eine Kooperationsveranstaltung des Filmhaus Köln und der Rosa Luxemburg-Stiftung NRW im Rahmen der Reihe „,Ihr Kampf ist unser Kampf!’ – Streik 1973 bis 2023 und darüber hinaus“
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Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen
E-Mail: post@rls-nrw.de
Telefon: 0203 3177392