Geschlechterverhältnisse in der Krise

Frigga Haug präsentiert eine Kritik der herrschenden Politik und Ökonomie und stellt emanzipatorische Handlungsperspektiven vor.

Die Wirtschaftskrise fegt über den High-Tech-Kapitalismus des 21. Jahrhunderts hinweg. Auf der ganzen Welt versuchen die Regierungen, durch Re-Regulierung und Konjunkturprogramme den Absturz ihrer Volkswirtschaften abzuwenden oder zu bremsen. Im Gefolge von chronischer Überproduktion, Nachfrageschwäche und Kreditklemme erleben wir das Scheitern von Großunternehmen wie General Motors und Arcandor, denen nur mit der früher verteufelten Verstaatlichung beizuhelfen
ist. Weniger sichtbar, aber genauso berührt von der Krise sind die Geschlecherbeziehungen – denn Geschlechterverhältnisse sind Produktionsverhältnisse.
Zu den Ursachen der Krise zählen nicht nur neoliberale Deregulierung, sondern eine überkommene patriarchale Form der Arbeitsteilung, welche die meisten Regierungen retten statt überwinden möchten.