Wert-Abspaltungs-Kritik

Roswitha Scholz setzt sich kritisch mit linksfeministischen Theorien auseinander und zeigt deren Defizite vor dem Hintergrund eines neuen Marx-Verständnisses auf.

Feministische Gesellschaftskritik ist in die Defensive geraten. Angesichts zunehmender Krisenerscheinungen formuliert Roswitha Scholz einen theoretischen Ansatz zur Analyse des Geschlechterverhältnisses, in dessen Zentrum das Theorem der „Wert-Abspaltung“ steht. Damit ist gemeint, dass die sozialhistorischen Zuschreibungen des „Weiblichen“ – von Hausarbeit, Kindererziehung bis zur emotionalen Zuwendung – einen von der kapitalistischen Verwertungslogik abgespaltenen Bereich der gesellschaftlichen Reproduktion bilden, der gleichzeitig eine „stumme“ Bedingung und Voraussetzung der modernen Gesellschaften ist.