15. April 2024 Diskussion/Vortrag Chancen und Gefahren: Perspektiven der multipolaren Welt

Vortrag und Diskussion mit Jörg Kronauer

Information

Veranstaltungsort

Volkshochschule Mönchengladbach
1.Stock; Raum 113 (Saal)
Lüpertzender Str. 85
41061 Mönchengladbach

Zeit

15.04.2024, 19:00 - 20:30 Uhr

Themenbereiche

Globalisierung, Krieg / Frieden

Zugeordnete Dateien

Chancen und Gefahren: Perspektiven der multipolaren Welt
Bild von Nasa via Unsplash

Bedeutet der Wechsel von der derzeitig durch die USA beherrschten unipolaren Weltordnung in eine multipolare Zukunft den Abbau von Hierarchien und Abhängigkeiten? Kann es der Weg sein, in eine friedlichere Welt - eine, in der das Völkerrecht und andere Rechtsnormen endlich umfassende Gültigkeit gewinnen?

Die globalen Kräfteverhältnisse haben sich verändert und ordnen sich längst nicht mehr entlang einer Achse Ost-West wie noch in den 1980er Jahren. Chinas Aufstieg verändert die Welt. Der Volksrepublik ist es nicht nur gelungen, sich aus der Armut zu befreien. Ökonomisch erstarkt, ist sie längst zu einem Machtfaktor geworden, der die globale Dominanz des Westens in Frage stellt. Der reagiert, indem er China immer schärfer attackiert.

Zahlreiche weitere Staaten lösen sich ebenfalls aus der westlichen Dominanz und beginnen eigene Wege zu gehen – etwa Indien, Brasilien und Südafrika (zusammen mit Russland = BRICS). Diese BRICS-Staaten fordern eine neue multipolare Weltordnung. Sie haben jüngst beschlossen, zum 1. Januar 2024 mit Ägypten, Argentinien, Iran, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten weitere Staaten aufzunehmen. Ca. 40% der Weltbevölkerung, fast 3,3 Milliarden Menschen, leben derzeit in den BRICS-Staaten. Ihr Anteil am nominellen weltweiten Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahr 2021 ein Viertel.

Die Welt befindet sich in einem Übergangsprozess zu einer noch nicht voll ausgebildeten multipolaren Konstellation. Die Jahre der unipolaren Dominanz haben die USA in eine Krise geführt, in einen schmerzhaften Prozess des relativen Bedeutungsverlusts. Einen konstruktiven Umgang damit hat das Land noch nicht gefunden. Die US-Führung stemmt sich gegen ihren Abstieg und gegen die aufstrebende Konkurrenz, indem sie immer wieder auf militärische Macht und andere Mittel der Repression setzt.

Um künftigen Frieden zu sichern, braucht es den Abbau von Hierarchien und Abhängigkeiten sowie Interessenbündnisse zwischen Staaten - ohne Hegemonieanspruch und trotz unterschiedlicher Gesellschaftssysteme. 

Über die damit verbundenen Fragen und Perspektiven wollen wir an diesem Abend mit Jörg Kronauer diskutieren.

Referent:
Jörg Kronauer ist Sozialwissenschaftler, Journalist und Autor verschiedener Bücher zu Neofaschismus und Internationaler Politik, zuletzt u.a. «Der Aufmarsch - Vorgeschichte zum Krieg: Russland, China und der Westen». Als Redaktionsmitglied von German Foreign Policy ist er für die Dokumentation zuständig.


Eine Veranstaltung von Rosa-Luxemburg-Club Mönchengladbach, der Volkshochschule Mönchengladbach und Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW   

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0203 3177392